Bericht des Fanvertreters von der AR-Sitzung im Januar 2016

Fanvertreter im Aufsichtsrat (Ralf Schuh)

Meinen Bericht von der AR-Sitzung vom vergangenen Dienstag möchte ich mit einem Fazit zum Trainingslager in Belek beginnen. Das ist insofern nicht „off topic“ da auch die AR-Kollegen im Rahmen der Sitzung natürlich an einer Einschätzung dieser 8 Tage durch Michael Welling und mich interessiert waren. Ich zitiere dazu einfach mal aus meinem FFA-Tagebuch aus Belek (Tag 6):

„Wenn man täglich hautnah erlebt, wie hart und engagiert die Jungs arbeiten, mit welcher Leidenschaft es auch im Training zur Sache geht, dann sollte es für jeden mit etwas Grips im Kopf spätestens dann unmöglich sein, Spieler zu beleidigen oder gar tätlich anzugreifen. Letzteres geht ohnehin gar nicht, ist aber leider bei einigen Bestandteil Ihrer „Kritik-Eskalationsstufen“.
Keiner würde sich im Training so den Arsch aufreißen, um dann freiwillig im Punktspiel ohne Gegenwehr zu verlieren. Alle sind mit Leidenschaft dabei. Natürlich gibt es hier und da Qualitätsunterschiede, natürlich machen die Spieler Fehler, sonst würden Sie nicht in der 4. Liga kicken. Aber alle wollen für RWE das Beste geben und ich habe Sie auch als Einheit erlebt, auch wenn es mal untereinander rappelt, liegt der Fokus auf dem gemeinsamem Erfolg.“

Ich maße mir nicht an, die Arbeit des Trainerstabes und des Funktionsteams fachlich abschließend beurteilen zu können, aber ich kann zumindest beurteilen, welche Atmosphäre herrscht und wie die Ansprache ist. Und da gibt es nichts zu meckern.
Was mir auch aufgefallen ist, dass fast immer sehr spielnah und mit Wettkampfcharakter trainiert wurde. Das m.W. von uns bisher kaum praktizierte 3-4-3 System wurde systematisch erarbeitet und die Umsetzung klappte im Spiel gegen den Europa-League Teilnehmer Agdam bereits ausgesprochen gut.
Gleiches gilt für das Fussballerische, die Anzahl der erspielten Chancen und das Spieltaktische.
Nur der Abschluss war mehrfach eher kläglich. Aber (auch da zitiere ich mich aus dem Tagebuch):
„Es ist sicherlich schwerer zu erlernen, sich Chancen herauszuspielen, als zu lernen, diese Chancen zu nutzen. Das ist häufig reine Kopfsache.“

Aber in Essen ergeht man sich in Teilen der Anhängerschaft lieber in Untergangsszenarien und Anfeindungen gegen alle und jeden. Ein Kommentar dazu, dem ich kaum etwas hinzufügen kann, findet man bei „Im Schatten der Tribüne“.

Die bisherigen Veränderungen im personellen Bereich bei der 1. Mannschaft setze ich als bekannt voraus. Osvold ist noch ein Thema, ein weiterer Torwart auch, da Gubini diese Saison definitiv nicht zurückkehrt und man bei Heimann auch noch mit mindestens 6-8 Wochen rechnen muss. Auch ohne Yesilovas Verletzung (und selbst bei einer Verpflichtung von Osvold) wurde und wird noch nach einer – im Idealfall – erfahrenen Spitze gesucht, die eine gewisse „Torgarantie“ gibt. Andy Winklers Handy hatte in Belek Dauerbetrieb.

In der Winterpause gestaltet sich das naturgemäß nicht ganz so einfach, trotzdem hat man hier schon ganz konkrete Vorstellungen und „nein“ diese(n) Namen werden im Vorfeld hier nicht genannt. Aber man ist Willens und vor allem finanziell in der Lage nachzulegen.

Am Rande interessant vielleicht auch der Aspekt, dass RWE an der am gleichen Tag im Stadion Essen gespielten Partie „BVB – Sparta Prag“ finanziell recht ordentlich partizipiert hat. RWE trat hier als Dienstleister (Ticketing, etc.) auf.

Wir stehen sicherlich vor einer herausfordernden Rückrunde und das Verletzungspech kommt noch erschwerend hinzu. Ich bin jedoch nach dem Trainingslager mehr denn je davon überzeugt, dass wir eine ordentliche Rückserie spielen werden und in der nächsten Saison gemeinsam gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen.