Bericht des Fanvertreters von der AR-Sitzung im Januar 2017 und „JHV light“

Es hat etwas gedauert, dafür gibt es nun die doppelte Portion: Der Bericht der letzten Aufsichtsratsitzung kommt diesmal zusammen mit einer Zusammenfassung der „JHV light“ auf der die Mitglieder am vergangenen Dienstag aktuelle Themen mit Vereinsführung und sportlicher Leitung diskutiert haben – hier also der Bericht von Ralf.

Wer das RS-Interview von MW gelesen hat und auf der „JHV light“ war, braucht an dieser Stelle eigentlich gar nicht weiterzulesen, denn dann hat man bereits alle Infos die für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Ich fange mal mit der „JHV light“ an:

Gute 50 Rot-Weisse hatten sich eingefunden. Von Vereinsseite stellten sich MW, Dr. Helf, SD und JL den Fragen. In den mehr als 2 1/2 Stunden war die Gesprächsatmosphäre dabei immer sachlich. Fragen zum sportlichen Bereich leiteten die Veranstaltung ein.

Nachdem die Tagesaktualität (Status der Verletzten) abgehandelt war, ging es um die Personalie Ivan. In der Wahrnehmung vieler ein Spieler, der durchaus Klasse hat. Die nackten Fakten halten da aber nicht ganz mit: Lediglich ein Tor und eine Torvorbereitung bei 24 Ligaeinsätzen sind für einen Offensivmann eher unterdurchschnittlich. Zusammen mit den seinerzeit bereits kommunizierten „disziplinarischen Schwächen“ und dem geäußerten Wechselwunsch des Spieles kam es dann eben zur Trennung. Das Gerüst für die nächste Saison steht, sprich wesentliche Teile der Stammelf haben Verträge über die Saison hinaus. Mit Kevin Grund ist man zudem in guten Gesprächen. Auch mit Nico Lucas, wobei JL zu den Vertragsverhandlungen anmerkte, dass der Vater ziemlich schwierig sei 😉

Wie aus dem Kreis der RWE-Mitglieder richtig bemerkt wurde, hat man für die nächste Saison (ohne Lucas) aktuell nur zwei Spieler unter Vertrag, die die U-23 Regel erfüllen. Neben der sinnvollen Verstärkung des Kaders wird man somit auch die Einhaltung der U23 Regel berücksichtigen müssen.
Am Besten vereinigt also ein Neuzugang die beiden Komponenten „Verstärkung“ und „U23“. Diese Spieler gehören aber dann eher nicht in die Kategorie „günstig zu haben“. Laut JL werden RWE pro Tag rund 25 Spieler angeboten, davon kann man 20 leistungsmäßig sofort streichen, drei wegen zu teuer und max. zwei verbleiben dann, mit denen man sich ggf. etwas länger beschäftigt.

Dann kam die Frage, auf, warum man keinen 10er (Spielmacher) verpflichtet. Gegenfrage SD, man solle doch mal ein paar heute noch aktive „Spielmacher“ nennen. Hintergrund: Systembedingt gibt es einen klassischen Spielmacher so gut wie gar nicht mehr. Auch ein Wunderlich ist kein Spielmacher, aber eben für die vierte Liga ein derart überragender Kicker, dass er natürlich – egal auf welcher Position er spielt – das Spiel automatisch an sich reißt.

Kernfrage des Abends im sportlichen Bereich: Warum reicht es (noch) nicht für ganz oben? Versuch der Erklärung durch SD und JL in Stichworten:

  • Letzte Saison steckt irgendwo doch noch in den Köpfen
  • Probleme im letzten Drittel (also Offensiv), richtige Entscheidungen zu treffen. Anzahl der rausgespielten Torchancen halbwegs OK, aber zu häufig wird schon bei den guten (Konter)-Möglichkeiten beim letzten oder vorletzten Pass die falsche Entscheidung getroffen
  • Weiterhin zu wenig Spieler im Kader, die „führen“ und an denen andere sich aufrichten können
  • Wenig Möglichkeiten, im Sommer den Kader zu verändern. Die Transferbilanz im Sommer mit Malura, Brauer, Meier und Bednarski könne sich aber doch grundsätzlich sehen lassen. Das Timo Brauer dabei noch deutlich Luft nach oben hat, ist allen bewusst, aber da ist man sich sicher, das hinzukriegen.

SD und JL wurden dann noch zu Ihrer Vertragssituation und wo Sie sich in den nächsten Jahren sehen gefragt. JL hat dabei schmunzelnd mit Blick auf MW geäußert, dass es einen schriftlichen Vertrag zwischen Ihm und RWE noch gar nicht gäbe, man aber „dran sein“. Wie war das nochmal? „Der Vater von Nico Lucas sei in Vertragsverhandlungen schwierig“. 🙂 Er sieht sich aber noch sehr lange bei RWE. SD ließ sich bei der Vertragssituation nicht so wirklich in die Karten gucken, gab aber ebenfalls ein klares Bekenntnis zu RWE ab.

Über den Ausstieg der RWE AG/Innogy wurde ja bereits hinreichend berichtet. Klare Äußerung hierzu von MW: Wir werden alles versuchen, dass auf der Einnahmeseite zu kompensieren und sind da auch schon auf einem guten Weg, aber wenn das nicht oder nur teilweise hinhaut, werden wir auch die Ausgabenseite anpacken. Denn, so Zitat Dr. Helf, dass wir in eine Situation, wie Sie jetzt lt. Presseberichten schon wieder bei Alemannia Aachen herrscht, kommen, wird bei RWE nicht mehr passieren.

Auch das Thema „Ausgliederung/Investoren“ wurde diskutiert. Es gibt laut MW keine fertigen Pläne in der Schublade. Das Ganze wird ergebnisoffen mit allen Bereichen des Vereins (Fans, Mitglieder, Gremien) diskutiert. Zunächst gilt es aber hierzu Fakten zu sammeln, um eine auf Fakten basierte Diskussion führen zu können. Die FFA wird bzw. hat bereits aufgerufen, sich hier einzubringen. Weitere Details werden folgen.

Nun der Schwenk zur AR-Sitzung, die thematisch gar nicht soweit von der „JHV light“ entfernt war. Die Budgetfrage nach dem RWE/Innogy Ausstieg nahm weiterhin breiten Raum ein. Sowohl Erlössteigerungs- als auch Kostensenkungspotentiale wurden erörtert und z.Z.auch schon umgesetzt. Es bleibt bei der Zielsetzung, weder bei der Jugend noch beim Etat der ersten Mannschaft Abstriche machen zu müssen. Natürlich war auch der Stand der Kaderplanung Thema und in diesem Zusammenhang natürlich auch die erwähnten Budgetfragen. Vorteil gegenüber der laufenden Saison: Gewisse „Altlasten“ z.B. Harttgen fallen für die kommende Saison aus dem Etatentwurf Nachteile: Der Hauptsponsor muss kompensiert werden und die Özil-Gelder sind endlich.

Für den Pokalwettbewerb, der nie Bestandteil unser Budgetierung ist, haben wir vielleicht auch noch ein paar positive Effekte, denn zumindest ein sportlich und finanziell attraktives Halbfinale dürfte sicher sein. Das Finale wäre dann nicht minder attraktiv, von der Aussicht, wieder in die 1. Hauptrunde einzuziehen, ganz zu schweigen.

Im Besten Fall haben wir RWO im Halbfinale zuhause und den MSV im Finale, der dann schon sicher unter den ersten 4. der 3.Liga ist 😉 Bei einem Thema, wozu es bei der „JHV light“ überraschend keine Nachfrage gab, können wir aber Vollzug vermelden: „Habemus Sportbeirat“!

Unter Führung von Frank Kurth haben wir drei Personen gefunden, die Vorstand und AR bei Bedarf in sportlichen Fachfragen beratend unterstützen – natürlich ehrenamtlich. Obwohl die beiden anderen Personen diese Tätigkeit mit den Vereinen/Institutionen für die Sie aktuell noch tätig sind, abgeklärt haben, wollen wir zum jetzigen Zeitpunkt hier noch nicht offiziell via Presse „Ross und Reiter“ nennen. Wenn man ein bisschen die Augen offen hält, sollte man aber zumindest eine der beiden Personen schnell „entlarven“ können.