„Immer Ärger mit den Jungs vom Sport“ – Bericht vom Aufsichtsrat

Ralfs Bericht aus der Februarsitzung des Aufsichtsrat ist fertig. Sein Bericht kreist natürlich um den Weggang von Trainer Giannikis und die Folgen. Aber auch die Trennung von Andreas Winkler und die Arbeit im NLZ sind Thema. Mit der GVE scheint sich die Lage zu entspannen. Ja sogar von Klärung wird gesprochen. Lest selbst:

Die zweite Sitzung des Aufsichtsrat im Jahr 2018 hatte – wie eigentlich immer – die beiden Kernthemen „Sportliches“ und „Wirtschaftliches“

Das Sportliche wäre aufgrund der Tatsache, dass seit der letzten Sitzung erst ein (erfolgreiches) Pflichtspiel absolviert wurde, eigentlich kein großes Thema gewesen, wenn…..ja wenn die Trainerfrage nicht plötzlich im Januar aufgeploppt wäre.

Aus Agis Entschluss, RWE zum Saisonende zu verlassen, resultierte eine ziemlich komplexe Gemengelage für unseren Verein:
Auf der einen Seite ein bislang erfolgreicher Trainer, der die Mannschaft zweifelsfrei nach vorne gebracht hat, auf der anderen Seite die Gewissheit, dass es keinen Sinn macht, mit diesem Trainer den Kader für die kommende Saison zu planen.

Neun Verträge laufen aus

Bei neun auslaufenden Verträgen eine alles Andere als glückliche Situation. Wenn Agi klar im Kopf ist und das ist er sicherlich, musste Ihm klar sein, dass RWE umgehend auf Trainersuche geht und seine Zeit bei RWE mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht erst zum 30.06. beendet sein wird.
Womit er sicher nicht in der Form gerechnet hat, war der sehr scharfe Gegenwind, der Ihm durch seine Entscheidung von Teilen der Anhängerschaft plötzlich entgegen blies.
Sehr moderat noch beim Test gegen Bielefeld, schon schärfer und verletzender beim Pokalspiel (z.T. aber auch durchaus kreativ: „Ohne Agi fahr’nwir nach Berlin“), aber insgesamt eher vereinzelt und noch im Rahmen.
Soweit erwartbar und für Essener Verhältnisse nix besonderes, wenn auch wenig hilfreich für die Mannschaft.
Die Dimension der persönlichen Anfeindungen, die jetzt aktuell durch die Presse gingen und das Privatleben von Agi beeinträchtigen, kann man aus meiner Sicht aber nicht mehr achselzuckend hinnehmen und zur Tagesordnung übergehen. Markus Uhlig hat sich da auch klar (und aus meiner Sicht richtig) in der Presse positioniert.

Emotionales Handeln nicht besonders hilfreich

Ein Handeln aus der Emotion heraus, sprich den Trainer nach seiner Entscheidung gegen RWE sofort freizustellen, hätte zwar den Applaus einiger Fans gefunden, der Kater danach hätte aber eine schlimmere Situation als vorher hinterlassen:
Denn irgendwer hätte die Mannschaft dann ja interimsweise übernehmen müssen. Mitten in der Vorbereitung auf die Rückrunde…
Daher konnte man rational nur zu dem Schluss kommen, zwar umgehend einen Trainer zu suchen, den alten aber nicht sofort raus zu schmeißen.
Der potentielle Neue sollte dann tunlichst längerfristig mit der Mannschaft zusammenarbeiten können/wollen und zudem möglichst sofort verfügbar ist.
Und nicht zuletzt: Er muss natürlich auch bezahlbar sein!
Stand heute ist dieser Trainer noch nicht gefunden, aber die Suche hat oberste Priorität, insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass, wie gesagt, 9 Spielerverträge zur Verlängerung anstehen (oder nicht) und wir uns ja durchaus auch mit neuen Spielern unterhalten wollen.
Und da macht es eben schon einen kleinen Unterschied, welches Spielsystem ein Trainer präferiert.

Die nächsten drei Spiele ziemlich sicher mit Giannikis

Wir haben jetzt kurz hintereinander drei Spiele, unter anderem zweimal auswärts in Wuppertal und Wiedenbrück in denen mit ziemlicher Sicherheit Agi noch an der Seitenlinie stehen wird.
Wir können die Spiele jetzt zu grandiosen „Anti-Agi Festspielen“ machen und versuchen, uns gegenseitig darin zu übertreffen, wer den fiesesten Sprechchor gegen den Trainer anstimmt.
Oder wir stecken unsere Unterstützung in die Unterstützung der Mannschaft.
Da die erste Alternative gar nichts bringt, außer die vielleicht persönliche Genugtuung, dass man es dem „Typen“ mal so richtig gegeben hat, (wir finden dadurch nicht schneller einen Trainer, der Mannschaft hilft es nicht) sollte mein Vorschlag klar sein….

Der Nachwuchsbereich macht sportlich aktuell richtig Freude, aber auch hier bleibt eine personelle Baustelle mit Andy Winkler. Er ist aktuell nicht mehr für RWE tätig, das NLZ arbeitet z.Zt. bekanntlich mit einer Übergangslösung, die max. bis August laufen kann.
Dann benötigen wir aufgrund der Regularien des DFB im NLZ spätestens wieder einen angestellten Fußballlehrer. Ob das dann noch ein „Leiter“ NLZ sein wird, oder man sich organisatorisch ganz anders aufstellt, wird noch ergebnisoffen geprüft. Den Weg der weiteren Zertifizierung des NLZ wollen und werden wir aber in jedem Fall weiter gehen.

wirtschaftlich alles entspannt

Beim Wirtschaftlichen besteht mit Blick auf den Streit mit der GVE (siehe Bericht aus der letzten Sitzung des Aufsichtsrat) berechtigte Hoffnung, die Kuh zur nächsten AR-Sitzung vom Eis zu haben.
Der zwischenzeitliche Austausch mit der GVE war offensichtlich sehr konstruktiv.

Was das Einhalten des Etats angeht, sind wir weiterhin auf Kurs.
Ein Niederrhein-Pokalfinale (was natürlich im Etat nicht eingeplant ist, auch kein Halbfinale!) würde da natürlich nochmal zusätzliches „Leben“ reinbringen.

Über das geplante 4er Turnier im Sommer wurde in der Presse ja schon berichtet.
Zusätzlich ist für den Sommer (voraussichtlich in der 1. Juliwoche und in relativer, räumlicher Nähe zu Essen) ein Trainingslager geplant.
Es soll ja einige Bekloppte (wie mich) geben, die versuchen, danach Ihre Urlaubsplanung auszurichten. 4 Urlaubstage hätte ich dafür dieses Jahr theoretisch noch zu vergeben 😉

Bei der nächsten Sitzung des Aufsichtsrat werde ich urlaubsbedingt leider nicht teilnehmen können.
Ich bin aber sicher, dass die bereits unter MW sehr offene Kommunikation des Vereins unter Markus Uhlig fortgeführt wird.

Und jetzt kann Bonn kommen …
Nur der RWE!