Miteinander Reden – Zusammenhalt stärken

Die Medien überschlagen sich. Das ganze Wochenende und wohl auch die kommende Woche dreht sich im Fußball um die Causa Hopp und die Wiedereinführung der Kollektivstrafen. Die FFA appelliert an die RWE Fans mit der folgenden Stellungnahme:

Eskalation scheint das Stichwort der Woche zu werden. Zum Thema Kollektivstrafen / Hopp gibt es scheinbar nur noch härter und krasser.
Die Versuche, der Debatte Tiefe zu geben, indem über Ursache und Wirkung geredet wird, verpuffen unter radikalen Maßnahmen, wie Spielunterbrechungen.
In der FFA sind zum Thema viele Standpunkte vertreten und das ist gut so! Wir freuen uns über jede Diskussion, die den Gegenüber ernst nimmt und neue Aspekte ins Gespräch bringt.

Rot-Weiss Essen befindet sich in einer Phase der Saison, in der wir unseren in den letzten Monaten gewachsenen Zusammenhalt gerade stärken müssen.
Dass wir so geschlossen und machtvoll auftreten ist das Werk aller Beteiligten, Verein und Sponsoren, Fans und aktive Szene. Alle haben bisher alles rausgehauen, von Choreos über einen Besucherschnitt und Stimmung, die weit über dem der letzten Jahre liegt. Von gesteigerten Finanzen, die auf sportliches Know How treffen.

In der künstlich aufgeheizten Stimmung sollte für uns alle klar sein, dass wir gerade jetzt unsere unterschiedlichen Standpunkte zum Thema Kollektivstrafen und der Causa Hopp akzeptieren und aushalten sollten. Lasst uns offen bleiben und unser gemeinsames Ziel – den Aufstieg in Liga 3 – nicht dieser Debatte opfern.

Wer ein bisschen gelesen hat, dem dürfte klar sein, dass unsere aktive Szene sich solidarisch zeigen wird mit den anderen Fanszenen, mit denen sie teils über Jahre verbunden ist. Da wird es Widerspruch geben von RWE Fans, die dazu eine deutlich andere Meinung haben. All das sollte jetzt schon klar sein.

Dieser Konflikt hat eine lange Geschichte und zeichnet sich dadurch aus, dass nicht gesprochen wurde. Rot-Weiss Essen aber ist ein Verein der kurzen Wege, sei es unser Vorstand, unser Aufsichtsrat, der Fanvertreter, die immer ansprechbar sind, sei es die aktive Szene, die zu jedem Spiel am eigenen Infostand für jeden Stadionbesucher zur Diskussion bereit steht. Oder sei es die FFA, die nicht nur am Spieltag, sondern auch über die Homepage oder Facebook zu erreichen ist.

Diese Kultur sollten wir stärken!

Denn wir müssen nicht bis Mittwoch warten, um uns an die eigenen Nase zu packen.
Wir sollten uns jetzt schon versichern, dass dies eine Debatte ist, die uns nicht trennen kann, so unterschiedlich unsere Meinungen auch sein mögen.

Die FFA ruft euch auf, zusammen zu stehen und das Gespräch zu suchen. Wir stehen bereit, diese Diskussion zu moderieren und auf Wunsch mit einer Veranstaltung aktiv zu werden.

Wir vertrauen darauf, dass unser Zusammenhalt diese Saison nicht dieser Diskussion geopfert wird. Wir vertrauen auf RWE.

Niemals Aufgeben!
Nur der RWE!

Eure FFA

PS: im Folgenden eine Reihe von Links, für alle, die sich zum Thema Kollektivstrafen / Causa Hopp einlesen möchten.
Zu Beginn die beiden Veröffentlichungen von UK Unsere Kurve, deren Mitglied die FFA ist.

Kollektivstrafen sind keine Lösung

Verbände müssen differenzieren, deeskalieren und Fans einbeziehen

Ein paar lesenswerte Artikel, die versuchen eine umfassende Sichtweise einzunehmen:

Deutschlandfunk: DFB sendet katastrophales Zeichen

Die Zeit: Es geht nicht um Dietmar Hopp

Fußball-Bosse waren auf Attacken gegen Hopp vorbereitet – DER SPIEGEL – Sport

11 FREUNDE: Zwischen die Beine

Millernton: Hopp,hopp,hopp – DFB Schweinchen Galopp

Frankfurter Rundschau: Ultras und DFB, die nächste Stufe der Eskalation

Süddeutsche.de: der überforderte Fußball

KICKER: Die Hintergründe der Hopp-Proteste

und ein paar Reaktionen aus den Vereinen:

Stellungnahme Werder Bremen zu Fananfeindungen

FC.com: „Umdenken“ lieber für Hopp als bei Rassismus: Entgleiste Elite