Öffentliche Fanversammlung diskutiert das Vorgehen

Erfolgreicher Aufschlag zum Club-Fan-Dialog

Fanvertreter tagen an einem in U-Form aufgestellten Tisch. Darüber der Schriftzug "Club-Fan-Dialog" und in rot "Auftaktveranstaltung"

Am vergangenen Dienstag trafen sich ca. 30 Fans aus allen Teilen des Stadions in der Zeche Hafenstraße, um auf Einladung der FFA über den zu gründenden Club-Fan-Dialog zu sprechen. Dieser ist ab der Saison 23/24 für alle Vereine der 3. Liga verpflichtend. Auf dem Treffen wurde lebhaft diskutiert und einige für alle grundsätzlichen Aspekte konnten festgelegt werden.

DFL Lizenzbedingungen als Grundlage

Zu Beginn informierte die FFA über Chancen und Möglichkeiten eines offiziellen Club-Fan-Dialog. In der Vorbereitung der Versammlung war man durch Beteiligung an der AG Club-Fan-Dialog von Unsere Kurve e.V. – der bundesweiten Fanvereinigung – und durch regen Austausch mit anderen Fanorganisationen der 3.Liga zum Entschluss gekommen, die bereits für diese Saison geltenden Lizensierungsbedingungen der DFL zur Grundlage für ein Essener Modell zu nehmen.

Zum einen sind dort verbindliche Standards hinterlegt, die unter Beteiligung von bundesweiten Fanbündnissen erarbeitet wurden, zum anderen zeigt der Austausch der bei Unsere Kurve e.V. organisierten Fanabteilungen der 3. Liga mit dem zuständigen DFB, dass man in Frankfurt durchaus diesen Standards folgen möchte. Wir gehen also davon aus, dass diese spätestens zur Saison 24/25 auch für die 3. Liga in die Lizenzierung aufgenommen werden. Eine darauf basierende Empfehlung des DFB gibt es bereits.

Wichtigste Standards vorgestellt

Die für einen institutionalisierten Club-Fan-Dialog wichtigen Punkte wurden zu Beginn der Versammlung kurz vorgetragen. Dazu gehören strukturelle Dinge, wie eine rechtzeitige Einladung der Beteiligten, die Protokolle aller Treffen und die Veröffentlichung dieser Sitzungsprotokolle in einer Weise, die allen Fans des Vereins es möglich macht, diese nicht nur zu lesen, sondern auch zu finden. Also zum Beispiel auf der Homepage des Vereins. Das Gremium soll dreimal pro Saison tagen.
Die „Kleine JHV“ soll darüber hinaus weiterhin in der bekannten Form Fans die Möglichkeit geben direkt mit Vereinsverantwortlichen zu diskutieren.
Darüber hinaus soll an jeder Sitzung der Vorstand des Vereins vertreten sein, oder, falls die besprochenen Themen das erfordern, die passenden Fachkräfte und Entscheider des Vereins. So soll garantiert werden, dass die Veranstaltungen nicht zu reinen Rederunden werden, sondern Probleme gelöst und Themen grundsätzlich besprochen werden können. Wie weit der Club-Fan-Dialog die Arbeit des Vereins und der Gremien dann konkret beeinflusst wird die Zeit zeigen.

Der wichtigste Punkt der Lizenzsierungsbedingungen war für die Anwesenden die Bedingung, dass der Club-Fan-Dialog alle Gruppen im Stadion repräsentieren soll. Also möglichst über die bereits aktiven Gruppen, wie die Ultraszene, die FFA oder die GMS Initiative hinaus durch Vertreter*innen aller Tribünen.

Organisation der Beteiligung aller Fans

Wichtigster Punkt der folgenden Diskussion war, wie man von vorne herein alle Fans einbeziehen kann. Zusätzlich zu den bereits aktiven Fans war man sich einig, dass Vertreter*innen der Haupttribüne und der Rahn unbedingt dem Gremium angehören müssen. Zudem stellte sich schnell heraus, dass auch Fans mit Behinderungen oder Einschränkungen Teil der Gruppe sein sollten. Svenja, selbst an den Rollstuhl gebunden, konnte eine ganze Palette existierender Probleme aufzählen.

Darüber hinaus machte sich die Versammlung Gedanken, wie Fans ihre Themen in den Club-Fan-Dialog einbringen können. Eine wichtige Vorraussetzung, damit die Arbeit dort im Stadion breites Einverständnis findet. Eine eigene Mailadresse, Ansprechpartner an den Infoständen und am Fancontainer, sowie zu benennende öffentliche Ansprechpartner für die Tribünen sollen diese Offenheit gewährleisten.

Arbeitsfähiges Gremium

Das zu bildende Gremium selbst sollte sich, um arbeitsfähig zu sein, aus nicht mehr als 15 Leuten zusammensetzen. Unter Beteiligung des Vereins, des Fanbeauftragten und des Fanprojekts würde man also maximal 10 Fanvertreter entsenden.

Damit jeder Fan sich bestenfalls auch kurzfristig einbringen, oder den Arbeitsprozess verfolgen kann, war sich die Versammlung schnell einig, dass die Sitzungen öffentlich stattfinden sollten.

Auf dem Treffen fanden sich 10 Fans, die bereit wären, regelmäßig an den Sitzungen teilzunehmen. Diese Fans, die passender Weise bereits alle Tribünen und Gruppen im Stadion abdecken könnten, werden sich in den nächsten Wochen darum bemühen, einen Kreis von Vertreter*innen zu finden, die dann dem Club-Fan-Dialog offiziell als Fans angehören. Dabei wird weiterhin versucht, ein gutes Gleichgewicht quer durch das Stadion zu finden, damit alle Fans eine Ansprechperson auf Ihrer Tribüne finden.

Größere, oder nur einzelne Gruppen betreffenden Themen könnten dann unter breiterer Beteiligung in Arbeitsgruppen ausgelagert werden, die deren Ergebnisse dann wieder in den Club-Fan-Dialog einfließen.

Das Gelingen und die Akzeptanz der RWE-Fans wird stark davon abhängen, dass alle Themen auf kurzem Weg eingebracht werden können. Die bisherigen Wege, Dinge über die FFA, den Fanbeauftragten oder das Fanprojekt anzusprechen, bleiben weiter bestehen und können in den Club-Fan-Dialog eingebracht werde.

Viele Fans – viele Unterschiede

Auch die RWE Fans sind sich ja keineswegs in allen Punkten einig und haben ganz unterschiedliche Interessen und Erwartungen. Die Versammlung stellte recht schnell fest, dass die breite Besetzung des Club-Fan-Dialog auch eine Chance bietet, untereinander besser ins Gespräch zu kommen. Hier kann also auch ein nützlicher Raum entstehen, um unterschiedliche Meinungen und Ansichten zu besprechen und letztlich ein gemeinsames Vorgehen zu ermöglichen. Mindestens aber mehr Wissen über und Verständnis für die Position der jeweils anderen zu bekommen.

Kleine JHV stellt Ergebnisse nochmals breit vor

Auf der kleinen JHV am kommenden Mittwoch, den 26.4.2023 sollen diese Ergebnisse nochmals einem breiten Publikum vorgestellt werden und weitere Interessent*innen für die Arbeit gefunden werden. Die kleine JHV findet um 19:07 Uhr in der Zeche Hafenstraße statt und ist für alle RWE-Fans offen. Mit Marcus Uhlig, André Helf und jemandem aus der sportlichen Leitung wird wieder für alle Bereiche eine verantwortliche Person den RWE-Fans Rede und Antwort stehen.
Vor Beginn der kommenden Saison soll der Club-Fan-Dialog dann zum ersten mal tagen.

In diesem Sinne: NUR DER RWE!
Eure FFA