FFA lädt in die Zeche Hafenstraße

Auftakt für alle RWE-Fans zum Club-Fan-Dialog

Die Westtribüne am Fahnentag zu Spielbeginn. Über die ganze Tribüne sind kleine und große Schwenkfahnen zu sehen. Alle in Rot und weiß in verschiedenen Mustern. Dazu ist die Tribüne in Wolken von fliegende Pilsglaskränzen getaucht. Die Sonne scheint.

Es ist soweit. Nach viel Vorbereitung gehen wir daran, in Essen einen regelmäßigen Club-Fan-Dialog einzuführen. Am Montag, den 17.4.23 laden wir euch um 19:07 Uhr in die Zeche Hafenstraße ein. Dort wollen wir euch informieren, was ein regelmäßiger und definierter Club-Fan-Dialog für uns bedeuten kann und alle mitnehmen, die sich daran beteiligen wollen.

Club-Fan-Dialog – Verpflichtend in Liga 3

Seit der Saison 2022/2023 ist in der 3. Liga ein offizieller und offener Dialog zwischen Verein und Fans verpflichtend. Dieser Dialog nennt sich Club-Fan-Dialog und muss mindestens dreimal im Jahr stattfinden. Mit einem „offiziellem Club-Fan-Dialog“ ist ein regelmäßiger und strukturierter Interessens- & Meinungsaustausch zwischen Vertreter*innen von Fans und Vertreter*innen des Vereins gemeint.
Dabei gibt es verschiedene Dinge zu beachten, die von Fanvertreter*innen der 3. Liga über die großen bundesweiten Fanbündnisse Unsere Kurve und BAFF formuliert wurden und die in ein Papier des DFB für die Vereine eingeflossen sind.

DFL Lizenzbedingungen als Vorbild

Es klingt in manchen Ohren vielleicht komisch, aber die DFL hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Einrichtung eines institutionalisierten Club-Fan-Dialog beschäftigt. Auch hier haben Fans der bundesweiten Bündnisse viel Einfluss genommen. In der vergangenen Saison wurden die Ergebnisse dieser Arbeit zu B (strafbewert) und C (Empfehlung) Kriterien in der Lizensierungsordnung aller DFL Vereine. Grundsätzlich ist im folgenden Statement einiges gesagt:
Der Klub-Fan-Dialog ist von zentraler Bedeutung für die Förderung einer positiven Fankultur und zur Stärkung der Identifikation mit dem Klub. Der Dialog dient dem Austausch unterschiedlicher Sichtweisen und Standpunkte, bietet eine Plattform für den konstruktiven Umgang mit aufkommenden Konflikten und soll die Teilhabemöglichkeiten von Fans vergrößern und festigen. Teilhabe bedeutet, dass Fans bei den wichtigen und sie betreffenden Themen gehört und eingebunden werden. In welchem Ausmaß ein Verein seinem Club-Fan-Dialog Einflussmöglichkeiten auf konkrete Entscheidungen einräumt, sollte im CFD gemeinsam besprochen werden.

Wer soll am Club-Fan-Dialog teilnehmen

Die recht eindeutig klingende Formulierung der DFL „Die ausgewählten Fanvertreter*innen bilden die Vielfalt der Fans im Stadion ab“ hat ihre Tücken, aber auch viele Möglichkeiten. Wer bildet diese Vielfalt ab, und wie werden die Vertreter entsandt? Über die öffentlich aktiven Fans aus Ultraszene, Bündnis Westtribüne, der FFA und zum Beispiel der GMS Initiative braucht man nicht zu lange nachdenken. Alle diese Gruppen können Teil eines CFD sein und werden transparent darlegen können, wer in das zukünftige Gremium entsendet werden soll.
Im Stadion gibt es aber deutlich mehr Fans und mit Ihnen auch Bedürfnisse und Meinungen.
Fanclubs finden sich ebenso auf der Rahn- als auch auf der Haupttribüne. In den VIP Bereichen gibt es andere Themen, als auf der Westtribüne.
Ein Aspekt des Abends muss sein, wie wir diese Fans beteiligen und einbinden wollen.

Regelmäßige Treffen und Arbeitsgruppen nach Bedarf

Nicht jedes Thema wird man erschöpfend und vor allem zielführend in den Sitzungen des CFD behandeln können. Geplant sind drei Treffen über die Saison und als großes öffentliches Forum ein vierter, jährlicher Termin, der bisher bereits durch die „Kleine JHV“ zum Dialog mit Vereinsführung, Aufsichtsrat und sportlicher Leitung diente.
Zu den Treffen entsendet der Verein immer Entscheidungsträger der Leitungsebene, was Markus Uhlig als Vorstand sein kann, oder jemand der thematisch für wichtige Tagesordnungspunkte im Thema ist. Es soll konstruktiv, direkt und lösungsorientiert gesprochen werden können. Als Klammer zwischen den Sitzungen sieht der DFB den oder die Fanbeauftragte*n des Vereins. Wir stellen uns vor, dass auch das Fanprojekt immer beteiligt ist.
Größere Themen, oder Themen, an denen ein besonderes Interesse gegeben ist, sollen in Arbeitsgruppen delegiert werden können, die dem CFD dann entsprechende Diskussions- und/oder Entscheidungsvorlagen erarbeiten.
Der CFD selbst sollte nicht mehr als 15 Personen am Tisch haben, um gezielt und konstruktiv arbeiten zu können.

Was passiert in Essen

Die Versammlung am 17.4. ist der Auftakt für alle Fans. Die FFA lädt in die Zeche Hafenstraße, um die wichtigsten Punkte mit allen Interessierten zu diskutieren. An diesem Abend wollen wir alle einsammeln, die am Club-Fan-Dialog mitwirken wollen. Mit diesem Kreis wollen wir uns dann kurzfristig treffen und die offenen Fragen erörtern. Die sich auf den Treffen ergebenden Personen und Inhalte wollen wir dann auf der „kleinen JHV“ am 26.4. einer breiten Öffentlichkeit vorstellen und diese Veranstaltung sozusagen zum Kick Off des Club-Fan-Dialog bei RWE machen. Dort können dann auch Themen gesammelt werden, die der CFD in der kommenden Saison behandeln soll.
Auf dieser Grundlage werden wir dann in der Sommerpause die konstituierende Sitzung zur Saison 23/24 vorbereiten.

Protokolle und breite Veröffentlichung

Von allen Sitzungen wird es Protokolle geben, die breit veröffentlicht werden – zum Beispiel über die RWE-Homepage – damit alle Fans jederzeit die Arbeit des CFD verfolgen können und sich – gegebenenfalls – zu Wort melden können.
Wir erhoffen uns einen Dialog, der weit über die aktiven RWE Fans hinaus geht und somit am Ende vielleicht zu gemeinsam getragenen Initiativen führt, die das ganze Stadion unterstützt.
Wenn man so will, soll der Club-Fan-Dialog die viel beschworene RWE-Familie zusammenbringen.

Lizensierung und Dokumente

Wer tiefer in das Thema eintauchen möchte kann sich die Dokumente der DFL und das bisherige Papier des DFB nochmals durchlesen.
Interessant sind auch die bisherigen C-Kriterien der DFL, die die Zukunft aufzeigen. FFA und Westtribüne beziehen sich in allen Gedanken zur Einführung des CFD in Essen auf das komplette DFL Papier. Die dort genannten Punkte geben gut unsere Vorstellung wieder, die wir verwirklichen wollen. Eine klar definierte und regelmäßige Beteiligung aller Fans kann für uns alle nur von Vorteil sein. Fanbeteiligung ist der Schlüssel für ein weiterhin umwerfendes Stadion an der Hafenstraße!

In diesem Sinne: NUR DER RWE!
Eure FFA