Trainingslager 2017: Land unter in Weeze

Man hatte mich gebeten für den nächsten Bericht ein paar Fotos beizufügen. Das hätte die Stimmung aber ordentlich gedrückt, daher habe ich darauf verzichte. Denn: Seit heute Nacht werden wir hier am Niederrhein von einem ergiebigen Landregen heimgesucht. Die Plätze stehen unter Wasser und sind entsprechend gesperrt. So zumindest die Auskunft des freundlichen Platzwartes des TSV Weeze um 10:25 Uhr.

Während die Mannschaft entweder irgendwo durch den Regen läuft oder ein Indoor-Programm abspult, ging es für mich also unverrichteter Dinge wieder zurück ins Hotel. Da Frau und insbesondere unser Hund (in Griechenland scheint Regen nur wenig bekannt zu sein) aktuell keinen Bedarf an Outdoor-Aktivitäten haben, kann man das gestrige Testspiel ja nochmal Revue passieren lassen:

Ja, es war nur ein Testspiel. Aber als in Dortmund geborener, lebender und arbeitender RWE-Fan war es trotzdem was Besonderes, diesen Sieg miterleben zu dürfen. Schön auch zu sehen, dass die bisher gesammelten, positiven Eindrücke aus der Vorbereitung bestätigt wurden.

Urban und Pröger sind definitiv Verstärkungen und die „jungen Wilden“ dahinter machen weiterhin einfach Spaß. Die defensive Stabilität, die uns letzten Saison schon auszeichnete, haben wir anscheinend behalten, vielleicht sogar noch verbessert. Maier und Lucas auf der Doppelsechs in HZ 1 Klasse, Baier hinter Platzek als 2. Spitze in HZ 1 und als 6er (für Lucas) in HZ 2 bärenstark. Pröger auf rechts hat alles, was es für einen Publikumsliebling braucht: Tempo, Einsatzwillen, Zug zum Tor.

Grund als Linksverteidiger aus meiner Sicht deutlich besser aufgehoben als im zentralen Mittelfeld auch mit starker Partie. Bednarski hat unheimlich viele, schwierige Bälle festgemacht und das gegen Defensivspieler mit Champions League-Format. Seine …ähem … „technisch feine“ und vor allem „kreative“ Vorarbeit zu Baiers 2:1 muss ihm zudem erstmal einer nachmachen 🙂

Auch der Rest: Ohne Fehl- und Tadel. Wenn Dembélé mal Platz hatte, kam irgendwer immer noch angerauscht und hat den Brandherd gelöscht, Natürlich kamen die Borussen zu Abschlüssen aus dem Spiel, aber die beiden Tore fielen „nur“ aus Standards!

Selbst als in der Schlussviertelstunde mit Remmo, Tomiak und Skuppin weitere drei Jungs reinkamen, die letzte Saison noch A-Jugend gespielt haben (Harenbrock kam schon zur Pause) war kein Qualitätsverlust erkennbar: Remmo war im Mittelfeld für den BVB lästig wie eine „Scheißhausfliege“ (nur wesentlich sympathischer), Tomiak seelenruhig in der Innenverteidigung und er verhinderte zudem per Monstergrätsche kurz vor Schluss einen sicheren Einschlag.

Trotz allem: Für dieses Spiel gibt es nix, außer einem guten Gefühl und die Vermutung, dass es innerhalb der Truppe auch von der Chemie her stimmt. Wenn die Spieler fokussiert bleiben und nicht meinen, Sie wären jetzt die Tollsten, dann kann diese Saison der Funken überspringen. Wofür es am Ende reicht, wird man sehen.

P.S. Den Dortmundern bieten wir nächste Saison natürlich einen Rückkampf an, um nach dem Titel „Pokalsiegerbesieger“ auch den Titel „Meisterbesieger“ nach Essen zu holen. Deal? -)