Trainingslager aktuell – Ralfs Tagebuch Tag 6

Wenn man täglich hautnah erlebt, wie hart und engagiert die Jungs arbeiten, mit welcher Leidenschaft es auch im Training zur Sache geht, dann sollte es für jeden mit etwas Grips im Kopf spätestens dann unmöglich sein, Spieler zu beleidigen oder gar tätlich anzugreifen.
Letzteres geht ohnehin gar nicht, ist aber leider bei einigen Bestandteil Ihrer „Kritikeskalationsstufen“.
Keiner würde sich im Training so den Arsch aufreißen, um dann freiwillig im Punktspiel ohne Gegenwehr zu verlieren.
Alle sind mit Leidenschaft dabei. Natürlich gibt es hier und da Qualitätsunterschiede, natürlich machen die Spieler Fehler, sonst würden Sie nicht in der 4. Liga kicken.
Aber alle wollen für RWE das Beste geben und ich habe Sie auch als Einheit erlebt, auch wenn es mal untereinander rappelt, liegt der Fokus auf dem gemeinsamem Erfolg.

Das beim gestrigen „Mannschaftsabend“ (Treffen Spieler / RWE-Reisegruppe) erlebte, unterstreicht das aus meiner Sicht:
Studi und Al Khalaf hatten den Auftrag, uns Ihre Mannschaftskameraden vorzustellen, was dann auf sehr amüsante Art und Weise geschah.
So erfuhren wir, das Yesilova , obwohl optisch ein Türke wie aus dem Katalog kein einziges Wort türkisch spricht, Zeiger und Druschky Ihre ostdeutsche Herkunft nicht verleugnen können, da beide immer mit exakt der gleichen, abgeranzten Radlerhose rumlaufen. Nur Ort und Anzahl der Löcher seien geringfügig anders verteilt.
Mit viel Ironie ging es weiter:
Hucki hätte noch nie gemeckert und sei immer positiv.
Platzo sei der ehrlichste Spieler im Team: Sein Standardspruch bei Schummelversuchen in Wettkämpfen lautet „Warum sollte ich lügen?“
Auch die Jugendlichen bekamen Ihr Fett weg:
Nico Lukas‘ Körperdouble sei CR7 und Timo Becker sei aufgrund seiner Frisur der Russe im Team, während Torwart Maxi aufgrund seiner Statur seine Stärken eher beim „Abrollen“ habe.
Höhepunkt aber hier eindeutig Benny Baier, der nach eigenen Angaben einen „Körper aus einer anderen Liga“ hätte. Innerhalb des Teams besteht aber noch Uneinigkeit, ob höher oder tiefer….

Ich glaube, in einem Team, wo es nicht stimmt, wäre das in dieser Form nicht präsentiert worden.
Daher sollten sich alle Roten wieder dazu aufraffen, die Jungs uneingeschränkt und positiv zu unterstützen.Am 31.01. geht es schließlich an der Hafenstraße weiter !
„Nikoläuse“ aber bitte zuhause bleiben. Zieht eure Show lieber woanders ab.

Das Training heute war sowohl morgens als auch nachmittags sehr auf den Torabschluss fokussiert, wo wir -zumindest aus dem Spiel heraus- sicherlich Defizite haben. Das war auch heute zunächst so, wurde dann aber deutlich besser.

Was auffällt ist, dass fast alle Übungen Wettkampfcharakter haben, also das ein„Gewinnerteam“ ermittelt werden. Finde ich persönlich sehr gut, da es für viel Kommunikation auf dem Platz sorgt.
Die Testspieler ziehen weiter gut mit, ob es aber für ein Verpflichtung langt ?
Ich denke, alle 3 werden noch Einsatzzeit morgen bekommen und dann wird man sehen.
Aber Ihr könnt davon ausgehen, dass diese 3 nicht die einzigen Spieler sind, die in Andy Winklers Visier sind.
Neben Studi, der länger ausfällt, werden morgen eventuell Druschky, Al Khalaf und Cokkosan (alle 3 bisher nur Lauftraining) nicht dabei sein. Auch Binder ist fraglich, da er sich heute Nachmittag eine recht schmerzhafte Zehenprellung zugezogen hat.

Nochmal zurück zum Mannschaftsabend:
Nach der Vorstellung der Spieler hat dann unser Wettverlierer Frankie die RWE-Reisegruppe den Spielern/Trainern vorgestellt. Wie er das gemacht hat, kann man nicht wirklich beschreiben, da muss man dabei gewesen sein. Ich würde Ihn sofort für die nächste RWE-Weihnachtsfeier als Stand-up Comedian buchen. Großartig !

Doch dann musste er seine Wettschulden einlösen und die (Rest)Matte kam ab.

Was wir nicht wussten: Es ließ noch jemand an diesem Abend sein Haupthaar gegen einen Obolus für die Jugendkasse und für die Mannschaftskasse der 1. Mannschaft)
Kein geringerer als Wettgewinner „El Presidente“ Michael Welling ! Frankie wollte nicht alleine „untergehen“.

Beide Aktionen brachten 2.100,– Euro ein, von denen 1.100 an die RWE-Jugend gehen.
Das „Opfer“ von MW war aber, wie er später einräumte, nicht ganz so groß, da er ohnehin schon darüber nachgedacht hatte, seine inzwischen beachtliche Matte radikal zu stutzen. Und zwar nicht erst, nachdem man Ihn (siehe gestrigen Bericht) „Tippkickmännchen“ getauft hatte.

Morgen folgt dann der letzte Tagebucheintrag aus Belek mit einem ausführlichen Spielbericht vom Testspiel. Da erst um 17:30 Uhr Anpfiff ist , kann es aber spät am Abend werden.

Dann hat auch unser Reiseleiter Martin vom Hofe nichts mehr von mir zu befürchten, der natürlich einen genauso guten Job als Reiseleiter für RWE gemacht hat,wie es als Vertriebler schon seit Jahren macht.
Ich kann nur jedem empfehlen, wenn er Zeit und Geld übrig hat, so eine Tour mit RWE mal mitzumachen. Eine tolle Erfahrung !

Ein ganz besonderer Dank geht noch an unsere Mitreisenden Isabelle Geradts, die für die zeitnahe Einstellung der Texte und Fotos auf der FFA-Seite gesorgt hat !

Bis Morgen
Ralf